"Die Ordnung der Dinge" - Zusammenfassung

Foucault taucht in seinem Werk in das oft übersehene Feld der Wissenschaftsgeschichte ein, wobei er sich auf empirische Disziplinen wie Biologie, Wirtschaft und Linguistik konzentriert. Sein Fokus liegt nicht auf der Entstehung der modernen Wissenschaften, sondern auf den epistemologischen Strukturen, die in der klassischen Wissenschaft vorherrschten. Er entdeckt dabei, dass es zwischen scheinbar unterschiedlichen Bereichen wie der Botanik und der Wirtschaft in dieser Zeit überraschende Ähnlichkeiten und Analogien in den Denkstrukturen gab.

Foucaults Interesse gilt nicht der Geschichte der Ideen oder dem wissenschaftlichen Bewusstsein. Stattdessen untersucht er die unbewussten Regeln und Bedingungen, die den wissenschaftlichen Diskurs formten. Er legt eine "archäologische" Schicht frei, die den Wissenschaftlern selbst verborgen blieb. Sein Werk ist als vergleichende Studie angelegt, nicht als Darstellung einer bestimmten Epoche. Dadurch entsteht eine Verschiebung im Vergleich zur traditionellen Wissenschaftsgeschichte.

Foucault konzentriert sich nicht auf die Entwicklung von Entdeckungen und Theorien. Vielmehr untersucht er die regelmäßigen Strukturen, die dem Bewusstsein seiner Zeitgenossen verborgen blieben. Sein Werk ist nicht abgeschlossen und wirft Fragen zur Veränderung, Kausalität und dem wissenschaftlichen Subjekt auf. Zum Schluss distanziert sich Foucault vom Strukturalismus und der Phänomenologie und spricht sich für eine Theorie der diskursiven Praxis aus. Insgesamt skizziert das Vorwort das Konzept einer unkonventionellen Wissenschaftsgeschichte, die tiefergehende Strukturen anstelle von Ideen und Theorien untersucht.